Mit Überforderung umgehen

Überforderung. Ein Thema, das im art!up Coaching und im Campus immer wieder auf den Tisch kommt. Kein Randthema. Kein Einzelfall. Sondern etwas, das viele von euch betrifft – in verschiedenen Formen, mit unterschiedlichen Ursachen.

Gerade erst hatte ich wieder ein Coaching, in dem es genau darum ging. Und genau deshalb nehme ich das heute als Ausgangspunkt: für diesen Impuls im Blog, im Podcast und im Video oben (das du übrigens auch auf YouTube findest – läuft bei manchen einfach flüssiger als hier auf der Website).

Heute möchte ich aber nicht nur über ein Thema sprechen. Sondern auch über eine kleine Neuerung.

Ich habe mir – vielleicht kennt ihr das – im Urlaub Zeit genommen, nachzudenken. Über mich, meine Arbeit, über die Impulse hier bei art!up. Und darüber, wie ich euch in Zukunft noch besser begleiten kann – ohne mich dabei selbst zu überfordern.

Denn auch ich kenne das Gefühl: wenn der nächste Impuls ansteht, und der Aufwand plötzlich größer ist als die Freude daran. Wenn aus einer inspirierenden Idee ein „Ich muss jetzt“ wird. Und da habe ich entschieden: Das darf so nicht bleiben.

Ab jetzt gilt: weniger perfekt, mehr echt.

Ich will dir ab sofort Impulse geben, die direkt aus meiner Praxis kommen. Frisch aus einem Coaching, einem Gespräch, einem Gedanken, der sich in den letzten Tagen bei mir verdichtet hat. Und ich will das so machen, wie ich es auch mit dir im Gespräch tun würde: ohne Schnitt, ohne doppelten Boden, ohne den Anspruch, dass alles „glatt“ laufen muss.

Fehler? Bleiben drin.
Verhaspler? Gehören dazu.
Gedankensprünge? Willkommen.

Auch hier im Blog werde ich mich viel enger am gesprochenen Wort orientieren. Klar, manches schreibe ich um, damit es lesbar bleibt – aber das Grundprinzip lautet: nah dran am echten Gespräch.

Ich nenne das Ganze: Impulse, die fließen dürfen. 😎

Du bist also herzlich eingeladen, mich auf diesem neuen Weg zu begleiten. Wenn du Zeit, Lust und Geduld hast, mir beim Denken zuzuhören – und dabei eigene Gedanken zu entwickeln, deine eigene künstlerische Praxis zu spiegeln, dann bist du genau richtig hier.

Denn art!up ist für dich da – ob du bildende Künstler°in bist, Performer°in, Musiker°in, Autor°in oder irgendwas dazwischen oder darüber hinaus. Ob du gerade erst loslegst oder schon seit Jahren in deiner Szene aktiv bist. Ob du vom künstlerischen Arbeiten leben willst oder dir einfach eine größere Wirksamkeit wünschst – mehr Tiefe, mehr Klarheit, mehr Kraft.

Was du brauchst, ist nicht mehr Druck – sondern mehr Orientierung.

Und genau darum geht es im heutigen Impuls.

Er stammt – wie gesagt – direkt aus einem Coaching, das ich heute Vormittag gegeben habe. Es ging um das Thema „Überforderung“, und ich bin mir ziemlich sicher, dass du dich in vielem wiedererkennen wirst. Natürlich bleibt alles anonym – ihr kennt meine Haltung: absolute Vertraulichkeit ist die Basis jeder Zusammenarbeit. Ich teile hier keine privaten Geschichten, sondern übertragbare Erkenntnisse. Und Impulse, die dich weiterbringen können.

In diesem Fall ging es um eine darstellende Künstlerin, die gleichzeitig eigene Projekte leitet. Bühne und Organisation, Kunst und Struktur, Emotion und Excel. Und genau dieser Spagat – den viele von euch ebenfalls kennen – führte zu dem Gefühl: „Ich schaffe das alles nicht mehr.“

Wenn es dir ähnlich geht – wenn auch deine ToDo-Liste immer länger statt kürzer wird – dann begleite mich jetzt durch drei konkrete Überlegungen. Drei Impulse, die dir helfen können, mit dem Gefühl der Überforderung umzugehen. Und wieder handlungsfähig zu werden. Auf deine Weise. In deinem Tempo.

Los geht’s.

🎯 Impuls No. 1:

Wer fordert da eigentlich?

Lass uns direkt beim Wort bleiben: Überforderung.

Da steckt ja schon alles drin. Es wird etwas von dir gefordert – und zwar zu viel. Deshalb: ÜBER-fordert.

Die erste Frage, die du dir stellen solltest, ist also:
Wer fordert hier eigentlich etwas von dir?

👉 Ist es der äußere Druck – Erwartungen, Termine, Aufgaben, die von außen auf dich einprasseln?
👉 Oder bist du es vielleicht selbst – mit deinen eigenen Maßstäben, Ansprüchen und Erwartungen?

Diese Unterscheidung ist wichtig. Und gar nicht so leicht, wie sie klingt.

Denn oft fühlt sich der Druck von außen an wie ein Orkan. In Wahrheit ist es aber unser eigenes „Ich muss doch ...“, unser „Das muss perfekt sein ...“, unser „Ich darf niemanden enttäuschen“, das uns die Luft abschnürt.

Und selbst wenn der Druck tatsächlich von außen kommt – hast du schon mal versucht, ihn zu verhandeln?

Du darfst sagen:
„Das ist gerade zu viel für mich. Ich habe mich zwar verpflichtet, aber ich kann nicht alles gleichzeitig leisten. Lass uns gemeinsam schauen, was wirklich jetzt notwendig ist – und was auch später oder anders gehen kann.“

Das ist kein Versagen. Das ist Verantwortung. Dir selbst gegenüber.

Und wenn der Druck von innen kommt – dann setz dich mit dir selbst an einen Tisch:

🌀 Warum fordere ich so viel von mir?
🌀 Ist das wirklich alles notwendig?
🌀 Kann ich nicht auch mal weniger machen – dafür klarer, fokussierter, leichter?

Vielleicht kannst du ganze Projekte von deiner Liste streichen. Oder beschließen, dass es nicht perfekt, aber gut genug sein darf.

Impuls No. 1 lautet daher:

Stell dich dem Wort Überforderung.
Frag dich: Wer fordert hier was von mir – und warum ist es zu viel?
Und dann: Mit wem muss ich sprechen – mit mir selbst oder mit anderen –, damit aus der Überforderung wieder eine tragbare, machbare Anforderung wird?

Das ist der erste Schritt. Nicht der leichteste, aber ein essenzieller.

🎯 Impuls No. 2:

Die ToDo-Liste wird niemals leer. Und das ist okay.

Ein Punkt, den ich dir heute mitgeben möchte, ist eine ganz simple, aber radikale Erkenntnis:

👉 Deine ToDo-Liste wird niemals enden.

Ja, das klingt erstmal frustrierend. Aber schau genauer hin: Es ist eine Tatsache – und zugleich eine riesige Entlastung, wenn du das wirklich verinnerlichst.

💡 Der Mythos der „leeren Liste“

Natürlich gibt es Momente, in denen du alle Punkte auf deiner Tagesliste abhakst. Vielleicht vor dem Urlaub. Vielleicht an einem besonders fokussierten Tag. Aber im Großen und Ganzen gilt:
Es kommt immer wieder etwas Neues dazu.

Du erledigst etwas – und schwupps, öffnen sich zwei neue Baustellen. Du setzt einen Schritt – und gleich ergibt sich daraus der nächste. So ist das mit kreativen Prozessen. So ist das mit künstlerischer Arbeit. So ist das Leben.

🔄 Statt „abarbeiten“: Den Fluss deiner ToDos verstehen

Die Frage ist also nicht mehr:
„Wie schaffe ich es, meine Liste leer zu kriegen?“
Sondern:
„Wie halte ich sie in einem guten Gleichgewicht?“

Denk an deine ToDo-Liste wie an ein Becken mit Wasser. Oben fließt was rein, unten läuft was raus. Wenn oben zu viel reinkommt oder unten zu wenig abfließt – klar, dann steht dir das Wasser bald bis zum Hals.

Also:
Wie regulierst du den Durchfluss?

🛑 Teil 1: Den Zufluss von oben kontrollieren

Das bedeutet, bewusster zu entscheiden, was überhaupt auf die Liste kommt. Jedes neue ToDo ist wie ein Tropfen im Becken – manche winzig, manche schwer wie Steine.

Frag dich bei jedem neuen Punkt:

  • Will ich das wirklich tun?

  • Trägt das zu meinem künstlerischen Vorhaben bei?

  • Bringt mich das näher zu meinem Ziel – oder lenkt es mich eher ab?

  • Muss ich das wirklich selbst tun?

Wenn du von außen Aufgaben zugespielt bekommst (Kooperationen, Anfragen, Projekte), dann gilt erst recht:
Nicht alles annehmen, nur weil’s reinkommt.

✅ Teil 2: Den Abfluss regulieren

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie du unten mehr erledigt bekommst:

  1. Effizienter werden.

    • Weniger Perfektionismus, mehr Output.

    • Aufgaben bündeln, Vorlagen nutzen, Routinen schaffen.

    • Dinge so vorbereiten, dass du beim nächsten Mal schneller bist.
      Das ist ein eigenes Thema – wir gehen im art!up | Campus regelmäßig genau darauf ein. Wie schaffen es andere Künstler°innen? Was funktioniert wirklich?

  2. Delegieren.

    • Du musst nicht alles allein machen.

    • Überleg dir, was du abgeben kannst: Buchhaltung, Technik, Organisation, Versand, Kommunikation …

    • Delegieren ist kein Zeichen von Schwäche – es ist ein Zeichen von professionellem Umgang mit deiner Energie.

Auch das ist ein spannendes Thema für sich:
Wem kannst du was abgeben? Wo findest du Unterstützung? Wie fängt man an zu delegieren?
Wir widmen dem bald eine eigene Folge.

⚖️ Das Gleichgewicht deiner ToDo-Liste

Zusammengefasst: Deine ToDo-Liste balanciert sich zwischen drei Polen:

  1. Entscheiden – was überhaupt draufkommt.

  2. Effizienter werden – wie du die Dinge erledigst.

  3. Delegieren – was du abgibst.

Und genau diese drei Bereiche kannst du aktiv gestalten.

🎯 Und noch was: Ohne Ziel keine Richtung

Wenn du dich oft überfordert fühlst – vielleicht liegt’s nicht nur an der Menge der Aufgaben, sondern daran, dass du dein Ziel nicht klar vor Augen hast.

Viele Künstler°innen, mit denen ich arbeite, sagen:
„Ich mache so viel – aber es fühlt sich nicht stimmig an.“
Oder: „Ich bin total ausgelastet, aber es bringt mich nicht wirklich weiter.“

Dann frage ich immer:
Worauf arbeitest du eigentlich hin?
Was ist dein großes Ziel – und dient das, was du gerade tust, wirklich diesem Ziel?

Wenn du das für dich wieder klar bekommst, verändert sich sofort deine innere Haltung zu deinen Aufgaben. Du entscheidest bewusster, du lässt dich weniger treiben – und du kannst besser Nein sagen.

🧭 Also: Entscheiden, Delegieren, Effizienter werden.
Und das alles auf Basis deiner Vision.

Im art!up | Campus sprechen wir genau darüber – wie du diese Balance findest, wie andere das schaffen und wie du dir dein eigenes System baust. Und das Beste: Du musst das nicht allein tun. Der Austausch unter Künstler°innen hilft enorm.

Wir alle haben viel zu tun. Aber wir müssen nicht alles selbst machen.

🎯 Impuls No. 3:

Vision statt Überforderung

Wenn du im Moment nicht genau weißt, was du eigentlich willst – wenn du deine Ziele oder deine Vision gerade nicht klar vor Augen hast – dann ist mein dritter Impuls heute:

👉 Mach dir genau das wieder bewusst.

Kehre zurück zu dem, was du wirklich erreichen willst. Was du dir wirklich wünschst. Was dich antreibt. Was deine Sehnsucht ist. Und ja – ich weiß, das ist nichts, was man mal eben beim Kaffee erledigt.

Das ist kein „Aha!“-Moment auf Knopfdruck.

Das braucht Zeit. Nachdenken. Raum. Und vielleicht ein bisschen Mut.

Aber – und das ist das Entscheidende – es ist absolut wesentlich.

Denn wenn du dich überfordert fühlst, wenn dir alles zu viel wird, wenn du nur noch funktionierst und das Gefühl hast, du verlierst dich irgendwo zwischen Pflicht, Terminen und ToDos – dann ist es oft genau das:
🔦 Du hast deinen inneren Scheinwerfer nicht mehr auf dein Ziel gerichtet. Du tappst im Nebel – und weißt gar nicht mehr, warum du das alles überhaupt tust.

🔭 Was ist dein Nordstern?

Stell dir mal ganz ehrlich diese Fragen:

  • Was willst du eigentlich erreichen?

  • Was wäre dein „großes Ziel“, dein Berg am Horizont, deine Insel in der Ferne?

  • Was ist das, was dich wirklich erfüllt?

Und dann – wenn du eine Idee davon hast, auch wenn sie noch vage ist – dreh den Scheinwerfer heller.
Mach dieses Bild schärfer. Greifbarer. Bunter. Realer.

Warum?

Weil es dir das Entscheiden leichter macht.
Weil du dann klarer sagen kannst: „Nein, das passt nicht zu meinem Weg.“
Oder auch mal zu dir selbst: „Das lasse ich jetzt weg, das führt mich nur weg von meinem Ziel.“

💡 Vision hilft beim Nein-Sagen

Wenn du dein Ziel klar siehst, kannst du mit mehr Selbstvertrauen Dinge ablehnen – Angebote, Aufträge, Ablenkungen.
Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben, wenn du sagst:
„Das bringt mich nicht weiter. Ich mache das nicht.“

Und damit das funktioniert, hilft es enorm, dein Ziel aufzuschreiben.
Es sichtbar zu machen. Wie eine Theaterbühne – Licht drauf!

(Mit dieser Metapher kam übrigens eine darstellende Künstlerin im Coaching. Aber auch für Bildende Kunst passt sie hervorragend: Denn was im Dunkeln bleibt, sehen weder du noch dein Publikum.)

✨ Zusammenfassung: Drei Impulse gegen Überforderung

Zum Abschluss nochmal in aller Kürze unsere drei Impulse aus dieser Folge:

  1. Über-Forderung hinterfragen
    – Wer fordert da eigentlich was von dir? Und warum?

  2. ToDo-Management als Durchfluss-System sehen
    – Reguliere den Zufluss oben (Entscheidungen), den Abfluss unten (Effizienz oder Delegation).

  3. Ziele klar machen – und Licht drauf!
    – Damit du besser entscheiden kannst, was wirklich zu dir passt – und was weg kann.

Wenn du aus dem ständigen „Fordern“ wieder ein „Fördern“ machst – dann förderst du dich selbst. Deine Energie. Deine Ausrichtung. Deinen Weg.

Ich hoffe, dieser Impuls heute war hilfreich für dich.
Wenn ja – empfiehl ihn gerne weiter. So wächst unser Netzwerk von Künstler°innen, die sich gegenseitig inspirieren und unterstützen.

Wir lesen, hören oder sehen uns nächste Woche wieder – mit einem neuen Thema, frisch aus dem art!up | Campus oder direkt aus meinen Coachings und Workshops.

Bis dahin:
Bleib bei dir. Bleib dran.
Und vor allem: Lass dein Ziel nicht im Dunkeln.

Bis dann also, dein und euer

 

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